Im Rahmen des EU-Projektes „TeST“ (Technical Standards in Tree Work) wurden in den letzten drei Jahren in intensivem Austausch drei Baumpflegestandards zu den Bereichen Baumschnitt, Baumpflanzung und Baumkronensicherung erarbeitet. Am 25. und 26. August fand nun die Abschlusskonferenz in Tschechien statt.
von Martina Borowski
Zu der Abschlusskonferenz am 25. und 26. August kamen rund 150 Teilnehmer:innen nach Pruhonice (Tschechien). Dort wurden die drei Standards („Tree Pruning“, „Tree Planting“ und „Cabling & Bracing“) vorgestellt. Dazu gab es viele Fachvorträgen und Workshops mit Berichten und Erfahrungen aus mehreren Ländern. Aus Deutschland waren Prof. Dr. Dirk Dujesiefken (Institut für Baumpflege, Hamburg) und Thomas Amtage (amtage Landschaftsarchitektur, Berlin) dabei. Sie referierten über Kronenschnitt und Baumpflanzungen. Dujesiefken freut sich über das gelungene Projekt und die gute Zusammenarbeit:
Es ist das erste Mal, dass man sich aus verschiedenen EU-Ländern zusammengesetzt hat für einen umfassenden Erfahrungsaustausch und um Gemeinsamkeiten zusammenzutragen.“
Europäischer Einigungsprozess
Die Standards im Bereich Baumpflege sind in Europa sehr unterschiedlich, in Deutschland gibt es bereits mehrere Regelwerke und Normen, wie zum Beispiel die „ZTV-Baumpflege“ oder die Empfehlungen für Baumpflanzungen der FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.). Diese sollen durch die neuen europäischen Standards nicht ersetzt werden, wie Dujesiefken betont. Vielmehr bilden die drei Werke das ab, was in Europa Konsens und somit Mindeststandard ist. „Es ist Teil eines europäischen Einigungsprozesses“, so Dujesiefken. Erarbeitet wurden diese europäischen Standards vor allem für die Länder, in denen es bisher noch keine Regelwerke gab, wie etwa im Baltikum, in Slowenien oder Portugal. Außerdem sind sie wichtig für die Schulungen und Prüfungen zum European Treeworker (ETW) oder ETT (European Tree Technician).





Austausch zwischen elf Ländern
An den European Arboriculture Standards (EAS) haben Vertreter:innen aus elf Ländern gemeinsam mit dem EAC (European Arboricultural Council) mitgearbeitet. Die Projektleitung lag bei dem tschechischen Baumpflegeinstitut „Arboristická Akademie“. Die drei Standards sind auf englisch erschienen und als Download verfügbar. Geplant ist, diese in weitere Sprachen zu übersetzen.
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Folgeprojekt beschlossen
Die Zusammenarbeit geht weiter, es ist bereits ein Anschlussprojekt genehmigt für weitere drei Jahre, wie Dujesiefken erklärt. In dem Zeitraum sollen drei Standards zu den Bereichen Baumkontrolle und -untersuchung, Baumbewertung sowie Baumschutz auf Baustellen erarbeitet werden. Das Kickoff-Meeting findet Mitte September im polnischen Wrocław (Breslau) statt. //