Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) setzt erstmals Pheromonfallen zur Bekämpfung des Asiatischen Moschusbockkäfers (AMB) ein. Im Stadtgebiet von Kolbermoor, Bad Aibling und Rosenheim hängen die schwarzen, laternenförmigen Gebilde.
von Martina Borowski
„Die Quarantänemaßnahmen der LfL gegen den AMB waren in den letzten Jahren erfolgreich. Damit das so bleibt, sind die Pheromonfallen ein geeignetes Hilfs- und Kontrollmittel.“
Die Pheromonfallen hängen in etwa zwei bis drei Metern Höhe. Die LfL setzt diese Fallen jetzt zum ersten Mal in der Quarantänezone ein, da der spezielle Lockstoff erst seit Kurzem zur Verfügung steht. Der Asiatische Moschusbockkäfer (AMB) macht sich unmittelbar nach dem Schlupf auf Paarungssuche. Hat er Erfolg, findet direkt nach der Paarung die Eiablage auf Pflanzen der Gattung Prunus statt, also auf Steinobstgehölzen und Obstbäumen wie Kirsche, Zwetschge, Pfirsich oder Mirabellen.
Die Fangzahlen spiegeln die Häufung wider
Mit den jetzt installierten 20 Fallen kann der AMB zwar im Quarantänegebiet nicht bekämpft oder ausgerottet werden, aber die Fangzahlen der Fallen spiegeln das Vorkommen bzw. eine Häufung des Käfers in bestimmten Gebieten innerhalb der Quarantänezone wider, so die LfL. Im Stadtgebiet Kolbermoor hängen insgesamt 18 Fallen, in Bad Aibling und Rosenheim hingegen jeweils nur eine Falle, da der AMB hier bislang seltener vorkam. Die Fallen wurden vor etwa vier Wochen installiert, bislang wurden noch keine Käfer damit gefangen.

„Die Larven fressen Bohrgänge unter der Rinde. Gerade bei Jungbäumen ist mit starken Schäden zu rechnen, wenn sich der Käfer ausbreitet, bis hin zum Absterben der Bäume.“
Foto: M. Fellhauer/ LfL
Wie funktionieren die Fallen?
Sexual-Lockstoffe im Inneren der Falle ziehen die Weibchen des AMB an. Kommt eines in Paarungslaune angeflogen, versucht es, zu landen und gleitet wegen einer aufgebrachten Antihaftsubstanz auf der schwarzen Fläche ab ins Innere der Falle. Unten landet es im Fanggefäß, das mit einer für Mensch und Umwelt unproblematischen Kochsalzlösung befüllt ist. Ist der Käfer in die Falle gegangen, werden die Mitarbeiter der LfL aktiv, scannen die relevanten Steinobstgehölze im Umfeld und suchen den Brut-Baum mit den für den AMB charakteristischen Befallsmerkmalen (Larvenfraß und/oder Ausbohrloch).
Die Bekämpfung ist schwierig
Die Bekämpfung des Schädlings ist aufwendig, denn Pflanzenschutzmittel gegen den AMB sind in Deutschland nicht zugelassen. Hinzu kommt, dass die Larve des Asiatischen Moschusbockkäfers die meiste Zeit ihres Lebens so tief im Holz verbringt, dass ohnehin kein Insektizid tief genug eindringen würde. Demnach bleibt als einzige, effektive Methode das Fällen befallener und befallsverdächtiger Bäume mit anschließendem Häckseln und Verbrennen des Holzes. //