Am 1. Oktober begann die Fällsaison und nicht selten führt das zu Konflikten mit Bürger:innen, die sich für den Baumerhalt einsetzen. Der BUND Landesverband Berlin hat einen kleinen Leitfaden entwickelt mit Tipps, um Bäume zu retten.
von Martina Borowski
Gerade bei Bauprojekten ziehen Bäume, die auf dem zu bebauenden Grundstück stehen, meist den kürzeren. Daran ändern oft auch vorhandene Baumschutzsatzungen nichts, so die Erfahrung von BUND-Baumexperte Christian Hönig aus Berlin:
Die Berliner Baumschutzverordnung kann bei Fällungen für Bauvorhaben die Bäume nicht schützen.“
So früh wie möglich in Kontakt treten
Angesichts der Rechtslage sei es umso wichtiger, so früh wie möglich zu intervenieren, wenn sich abzeichnet, dass auf der Baulücke nebenan oder dem unbebauten Grundstück in der Nachbarschaft etwas entstehen könnte, wofür Bäume weichen sollen, so Hönig. „Sieht man zum Beispiel Vermesser mit ihren Gerätschaften, dann sollte man sie ansprechen und fragen, was hier geplant ist. Wird nur eine Leitung verlegt oder soll ein Gebäude gebaut werden? Idealerweise sollte man dabei auch herausbekommen, wer das Ganze plant“, sagt Hönig.
Bei allen Schritten gilt: Eine freundliche Ansprache bringt Sie in der Regel weiter als gleich in den Attackenmodus zu gehen!“
Christian Hönig
Argumente für den Baum
Um einschätzen zu können, was unternommen werden kann, sind wichtige Informationen, wer genau baut und auf welcher gesetzlichen Grundlage. „Manchen Bauherren kann man mit guten Argumenten erreichen: Den positiven Einfluss auf das Stadtklima durch einen großen alten Baum oder auch einen höheren Verkaufswert“, weiß Hönig. //