Der nordöstlich von Berlin gelegene Choriner Wald ist Waldgebiet des Jahres 2023. Seit 2012 verleiht der „Bund deutscher Forstleute“ (BDF) diese Auszeichnung, die bereits an die Ivenacker Eichen in Mecklenburg-Vorpommern, den Berliner Grunewald oder den Frankenwald in Bayern vergeben wurde.
von Martina Borowski
Im Choriner Wald überzeugt insbesondere die Vorbildfunktion beim Waldumbau sowie die Funktion als wissenschaftliches Lehrobjekt.
Die Studenten und Studentinnen der nahen Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde können hier naturnahe Waldwirtschaft erlernen. Durch die enge Verzahnung mit der Wissenschaft sind im Choriner Wald allein sechzig Baumarten zu Forschungszwecken zu finden.“
Ines von Keller, Bundesgeschäftsführern des BDF
Neben der Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) gibt es eine enge Verzahnung mit wissenschaftlichen Einrichtungen, insbesondere dem Landeskompetenzzentrum Forst (LFE) und dem Thünen-Institut für Waldökosysteme, die gemeinsam mit der Hochschule auf dem sogenannten Waldcampus in Eberswalde angesiedelt sind.

Choriner Wald: naturnahe Buchen-Mischwälder
Der Choriner Wald liegt mit einer Fläche von 88 Quadratkilometern etwa 70 km nordöstlich von Berlin. Er gehört landschaftsgeographisch zur Uckermark und ist in besonderer landschaftlicher Vielfalt durch die Eiszeit geprägt. Er ist überwiegend im Besitz des Landes Brandenburg und wird durch die Landeswaldoberförsterei Chorin mit Sitz in der historischen Klosteranlage Chorin betreut.
Nach weitgehender Entwaldung durch Übernutzung vor 250 Jahren, sorgte das damalige Forstpersonal für die Wiederaufforstung des Choriner Waldes mit der Pionierbaumart Kiefer, die nun zu naturnahen Buchen-Mischwäldern weiterentwickelt werden, unter besonderer Berücksichtigung der naturschutzfachlichen Belange. //