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Magdeburg: ALB-Spürhunde im Einsatz

Magdeburg: ALB-Spürhunde im Einsatz

Drei Spürhundeteams aus Bayern waren in Magdeburg im Einsatz, um einen Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer (ALB) aufzuspüren. In der Magdeburger Quarantänezone hatte man im Sommer dieses und der beiden vergangenen Jahre in mehreren Pheromonfallen Käfer gefunden. 

von Martina Borowski

Bei der Bekämpfung des Asiatischen Laubholzbockkäfers (ALB) hat die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) jetzt erfolgreich mit der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau (LLG) in Sachsen-Anhalt zusammengearbeitet. Drei Spürhundeteams der LfL hatten sich mit ihren vier Hunden nach Magdeburg, in die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, auf den Weg gemacht. Zusammen mit zwei weiteren Pflanzengesundheitsinspektoren der LfL galt es, die Kolleg:innen der LLG auf der Suche nach dem ALB im Befallsgebiet Magdeburg im Herbst für fünf Tage zu unterstützen.

Erfolgreiche Ausrottung in Bayern

In Bayern ist die Ausrottung des ALB bereits in sechs von sieben Befallsgebieten gelungen; derzeit besteht nur noch die Quarantänezone Miesbach, wie die LfL mitteilt. Die LfL hat hier schon sehr früh Spürhunde eingesetzt.

Der Pflanzenschutzdienst in Magdeburg fahndet seit 2014 nach dem ALB, die Quarantänezone ist derzeit fast 50 km² groß und weist teilweise sehr unübersichtliches Gelände auf. In der Magdeburger Quarantänezone hatte man im Sommer dieses und der beiden vergangenen Jahre in mehreren Pheromonfallen Käfer gefunden. Die nach intensiver Suche in diesem Jahr an einer Stelle entdeckten Befallsbäume wurden kurzfristig gefällt und fachgerecht entsorgt. Teilweise konnten jedoch keine Bäume mit den typischen Ausbohrlöchern im näheren Umfeld der Fallen entdeckt werden.

Die ALB-Spürhunde waren in dem großen Gebiet gefordert. (Foto: LfL)

Da die ALB in den Pheromonfallen noch zur Flugzeit gefangen worden waren, bestand großes Interesse daran, einen weiteren Käferschlupf – soweit möglich – durch Entnahme der entsprechenden Bäume zu verhindern. Damit stand ein weitgreifendes Monitoring an, bei dem angesichts der großen Fläche der Einsatz von Spürhunden überaus sinnvoll erschien.

Zusammen mit den Hunden aus Bayern machten sich die Teams aus Süd- und Mitteldeutschland auf mehreren Teilabschnitten (insgesamt rund vier Quadratkilometer innerhalb der ca. 50 Quadratkilometer großen ALB-Quarantänezone) auf die Suche nach befallenen Bäumen. Tatsächlich schlugen die Vierbeiner bei einigen Gehölzen an. Die Pflanzengesundheitsinspektoren haben diese markiert und werden sie in der Folge genau kontrollieren und auch in die Baumkronen klettern. Die markierten Gehölze bleiben fortan unter intensiver Beobachtung des Bekämpfungsteams aus Sachsen-Anhalt.

In dem weitläufigen Gebiet stehen auch viele alte, knorrige Bäume. (Foto: LfL)

Große Herausforderung für Mensch und Tier

Die Voraussetzungen für die Suche in der großen Magdeburger Quarantänezone sind eine Herausforderung für Mensch und Tier. Die Vegetation ist sehr strukturreich. Es gibt viele hohe Bäume spezifizierter Arten, die der ALB als Wirtsbaum nutzt. Ortsbesonderheiten sind auch bewachsene Senken mit Pappeln und Weiden, dichte Schilfzonen und weitläufige Flächen mit Waldanteilen. Hinzu kommen die Elbinseln und -dämme voller Gehölze und Sträucher. Und ein ehemaligen Truppenübungsplatz inmitten der Auenlandschaft. Trotz vorheriger Kontrolle durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst, so wird gewarnt, muss hier noch mit militärischem Material gerechnet werden.

Positives Fazit der Aktion

Das Fazit des Einsatzes fiel durchweg positiv aus: Die Amtshilfe aus Bayern war erfolgreich und sorgte für regen, gegenseitigen Erfahrungsaustausch über Bekämpfungsmaßnahmen und Monitoring. Es konnten unter Praxisbedingungen wertvolle Erkenntnisse zum Einsatz von Spürhundeteams in schwierigem Gelände gewonnen werden.

Meine Kollegen und ich sind ganz begeistert von dem gemeinsamen Einsatz und danken unseren bayerischen Kolleginnen und Kollegen herzlich. Die gewonnen Beobachtungsdaten helfen uns dabei, das eigene Monitoring nun noch besser zu planen. Wir haben erneut gesehen, dass entsprechend gut ausgebildete und eingespielte Spürhundeteams eine wertvolle Ergänzung der Maßnahmen sind. Auf jeden Fall sollten wir im Gespräch bleiben und den Austausch fortsetzen.“

Christian Wolff, Dezernatsleiter Allgemeiner Pflanzenschutz und Pflanzengesundheit an der LLG Sachsen-Anhalt
Ein gutes Team aus Mensch und Hund – der Austausch soll fortgesetzt werden. (Foto: LfL)

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