Nach einem – endlich mal wieder – turbulenten Jahr im „Baumleben“ soll dieser Artikel das Jahr widerspiegeln und zusätzlich allgemein über die ISA informieren.
von Sascha Reisch
Die ISA ist eine internationale Gemeinschaft von Fachleuten für Bäume. Das sogenannte „Headquarter“ sitzt in Amerika. Nach der Gründung im Jahr 1928 als „Nationale Schattenbaum Konferenz“ wurde sie aufgrund ihres erweiterten Einflusses und ihrer Mitglieder über die Grenzen der USA hinaus in „International Society of Arboriculture“ umgetauft. Seit über 70 Jahren ist die ISA nun als wissenschaftliche und pädagogische Organisation tätig. Sie dient als dynamische Plattform, über die Arboristen und Wissenschaftler aus aller Welt ihre Erfahrungen und ihr Wissen austauschen können. Derzeit umfasst die ISA-Organisation weltweit mehr als 12.000 Mitglieder, die in mehr als 37 Chapter aufgegliedert sind.
Was die ISA bietet
In Amerika kann man bei der ISA sogar eine Ausbildung machen. Diese bietet nur das amerikanische Chapter an. Mit Abschluss dieser Ausbildung ist man „ISA Certified Arborist“. Sie ist eine qualitativ sehr hochwertige Ausbildung auf dem Gebiet der Baumpflege, welche durch das „ANSI National Accreditation Board (ANAB)“ akkreditiert ist. Durch regelmäßige Auffrischung wird der Qualitätsstandard sichergestellt. Die anderen Mitgliedsländer der ISA veranstalten lediglich Baumklettermeisterschaften und haben zudem noch mit der Berufsgenossenschaft für Baumpfleger zu tun. In Deutschland gibt es keine zertifizierte Sammelstelle, bei der man die Ausbildung zum Baumpfleger machen kann, sondern verschiedene Privatschulen, die die Kurse anbieten.
Die ISA bedeutet für mich
2002 habe ich an der Baumklettermeisterschaft in Kassel als Zuschauer teilgenommen. Die ganze Stimmung vor Ort und die Einstellung der Menschen, mit denen ich mich dort unterhalten habe, waren so inspirierend für mich, dass ich auch Teil dieser Community sein wollte.
Denn es geht ja in der Baumpflege nicht nur um das reine Handwerk, sondern auch um eine Lebenseinstellung.“
Von 2012 bis 2015 war ich Vize präsident bei der ISA-Germany e. V. Seit diesem April bin ich Öffentlichkeitsbeauftragter und hoffe, dass ich Reichweite generieren kann, um Veranstaltungen ins Rollen zu bringen. Mir bietet die Mitgliedschaft bei der ISA den Vorteil, informiert und vernetzt zu bleiben – auch auf internationaler Ebene. Ich fände es gut, wenn die Zusammenarbeit unter den Städten auf nationaler Ebene etwas intensiver wäre und man dadurch auch das Sponsoring für
Veranstaltungen fördern könnte.

Zentrale Aufgabe der ISA ist die Organisation der verschiedenen Baumklettermeisterschaften. (Foto: Jan von Hofmann)
Viele Meisterschaften
2022 konnten endlich wieder Klettermeisterschaften stattfinden: Im Mai die Deutsche Meisterschaft in Kleve: Siegerin war Lisa Schuchhardt, bei den Herren gewann James Kilpatrick. Im Juli fand die EM in Brüssel statt – Sieger war hier Johan Pihl und bei den Damen Josephine Hedger. Im September fand zum einen die Süddeutsche Baumklettermeisterschaft in Hohenbrunn statt (Gewinnerin war Sélina Hornbogen, Gewinner Viktor v. Magnus) und bei der Weltmeisterschaft in Kopenhagen setzten sich Josephine Hedger und Barton Allen-Hall durch.
Insgesamt ist es recht ruhig geworden um die ISA Germany e. V. Früher gab es auch Stände auf Messen. Dies ist etwas „eingeschlafen“. Es wäre wünschenswert, wenn man das Ganze wieder mehr zum Leben erwecken würde. //