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Lebensraum Mulmhöhle

Lebensraum Mulmhöhle

Ein wichtiger Lebensraumtyp für die Artenvielfalt sind Mulmhöhlen. Im Rahmen eines Forschungsprojektes in drei Betrieben der Bayerischen Staatsforsten (BaySF) wurde unter anderem die Artenvielfalt in Mulmhöhlen genauer untersucht.

von Martina Borowski

Wie die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft berichtet, war das Ziel, auf größeren räumlichen Skalen die Auswirkungen der Landschafts- und Waldstruktur (zum Beispiel Totholzmenge, Baum‧artenzusammensetzung, Altersstruktur) auf die Artenvielfalt von Arthropoden in Mulmhöhlen sowie deren Ausbreitungsdistanzen zu untersuchen. Darüber hinaus wurden Erkenntnisse aus bisherigen Studien, die sich vor allem mit lokalen Faktoren der Mulmhöhlen und Höhlenbäume beschäftigten, in den drei Waldgebieten validiert.

Mulmhöhle in einer Rot-Buche im Forstbetrieb Ebrach, der Höhleneingang befindet sich etwa 80 cm über dem Waldboden. (Foto: B. Henneberg, Universität Bayreuth)

134 Mulmhöhlen wurden beprobt

Insgesamt wurden 134 Mulmhöhlen beprobt. Ein Ergebnis: Es zeigte sich, dass die Artenvielfalt besonders von den lokalen Eigenschaften der Mulmhöhlen selbst sowie der Höhlenbäume beeinflusst wurde. So fanden sich zum Beispiel mehr Käfer‧arten in Mulmhöhlen mit großflächigen Höhleneingängen und in bodennahen Höhlen.

Anbringen einer höher gelegenen Emergenzfalle an einer Rot-Buche, der Höhleneingang liegt etwa 350 cm über dem Waldboden. (Foto: V. Mertl, Universität Bayreuth)

Weiterhin waren in Höhlen mit noch gering zersetztem und grobkörnigerem Mulm mehr Käferarten als in Höhlen mit bereits stärker zersetztem Mulm. Der noch frische Mulm könne wahrscheinlich von einer größeren Zahl auch generalistischer xylobionter Arten genutzt werden, während den stark zersetzten, dunklen Mulm vorwiegend wenige Spezialisten dieser Zersetzungsstadien annehmen. //


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