Eine über 200 Jahre alte Eiche in Berlin-Mitte ist im vergangenen Spätsommer überregional berühmt geworden. Sie soll einer Tiefgarage weichen, was zu umfangreichen Protestaktionen und Presseberichten geführt hat. Nun scheint sie vorerst gerettet zu sein.
von Martina Borowski
Die Eiche steht in einem Innenhof in Berlin-Mitte, der bebaut werden soll. Seit zwei Jahren kämpft die Anwohnerinitiative bereits dafür, dass die Eiche dort stehen bleiben kann – und nicht einer Tiefgarage für sechs Autos weichen muss. Das Thema hat hohe Wellen geschlagen, so berichtete beispielsweise im Oktober letzten Jahres DIE ZEIT auf einer ganzen Seite über den Fall („Hier könnte bald Ihr Auto stehen“). Und in den Tagesthemen war der Eiche am 10. Oktober sogar ein eigener Beitrag gewidmet.

Die Initiative für den Baum hat umfangreiche Aktionen gestartet, um auf den Baum aufmerksam zu machen und nutzt auch die Social Media-Kanäle, unter anderem einen Instagram-Account (traumbaum36) mit über 900 Followern. Dort finden sich zahlreiche Fotos der Eiche und auch von den Aktionen. Die Inititative hat auch zu täglichen Mahnwachen an dem Baum aufgerufen.
Es geht den Aktivisten dabei nicht nur um den einzelnen Baum, wie sie in der Berliner Zeitung sagen, sondern um die grundsätzliche Entwicklung:
Es geht hier nicht darum, dass wir zu unserem privaten Vergnügen ein bisschen Grün vor dem Balkon haben. Es geht um Grundsätzliches. Um die Frage: Wie wollen wir überleben in der Stadt?“
Helene Grass (in Berliner Zeitung)

Wie geht es weiter?
Wie die Initiative am 27. Februar bekannt gab, soll die Eiche vorerst erhalten bleiben: „Der Investor hat uns per mail wissen lassen, dass er nicht plant die Eiche zu fällen.“ Dann könne nicht nur die Eiche überleben, sondern es wäre auch ein wichtiger Schritt in Richtung eines klimabewussten und zukunftorientierten Bauens getan. Auf jeden Fall wird das Bauprojekt weiterhin genau beobachtet werden. //